Alsterbrücken
Winterhuder Brücke
Die Winterhuderbrücke verbindet die Hudtwalkerstraße in Winterhude mit der Ludolfstraße in Eppendorf.
Die Eppendorf-Winterhuder Brücke 1894
Wilhelm Melhop schreibt in seinem Buch Die Alster von 1932:
Von Eppendorf nach Winterhude und umgekehrt mußten Fuhrwerke ehemals eine Furt durch die Alster benutzen, die südlich der Kirche etwa 70 m unterhalb der Stelle der jetzigen Brücke in der Gegend der Einmündung des Leinpfad-Kanals lag. Dieser Furt bedienten sich auch die Leichenwagen; bei hohem Wasserstand aber mußte die Furt beim Alsterkrug benutzt werden. Für Fußgänger, insbesondere für die Schulkinder und die Kirchenbesucher, hatte man den Alstersteg nahe der Eppendorfer Kirche gebaut. Dieser war für viele Winterhuder auch deswegen wichtig, weil es in jenem Dorfe bis in die vierziger Jahre keinen Bäcker gab, so daß das Brot aus Eppendorf geholt werden mußte. Dieser Steg hieß „die Hohe Brücke“ oder „der Hohe Steg“, weil er an der Eppendorfer Seite mittels einer Treppe zugänglich war. Er lag dort so hoch über dem Wasser, damit die beladenen Alsterkähne darunter hindurchfahren konnten. Die Alsterschiffe legten hier auch gerne an, weil der an der Durchfahrt wohnende Küster das Recht eines „mäßigen“ Bierausschank hatte.
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Steg und Brücke befanden sich meist in schlechtem Zustande. Ihre Instandhaltung ließ viel zu wünschen übrig. Von dem beiderseitigen Geländer der Hohen Brücke fehlte in der Regel ein Stück. Der Lange Steg war besonders übel geflickt; denn der eine verwendete dazu Bohlen und Kantholz, der andere alte Bretter und Bohnenstangen.
1834 beschloß die Baudeputation, die Verpflichteten zur Erneuerung einiger Dielen und versunkenen Joche des Stegs, wie auch zur Ergänzung des Geländers anzuhalten. Dies blieb jedoch ohne Erfolg; denn 1836 wurde an den Landherren berichtet, daß die Brücke dem Einsturz nahe sei und sich nebst dem Geländer in trostlosem, schwer zu beschreibendem Zustand befände.
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Es folgten dann langwierige Verhandlungen über die Durchlegung einer Straße und den Bau einer Fahrbrücke von Winterhude nach Eppendorf auf der Nordseite der Kirche an der jetzigen Brückenstelle.
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Nach drei Jahren, Ende 1839, gelangten die Verhandlungen zum befriedigenden Abschluß, und 1840 erfolgte die Schüttung des Dammes der jetzigen Hudtwalkerstraße durch die Winterhuder Wiesen sowie anschließend der Bau der hölzernen Fahrbrücke oberhalb der inzwischen immer gefahrdrohender gewordenen, schon zu Anfang des 19. Jahrhunderts als „höchst ehlend und halsbrecherisch“ bezeichneten Fußgängerbrücke, die nach Eröffnung des Verkehrs über die neue Fahrbrücke am 8. Februar 1841 fördersamst beseitigt wurde.
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Die neue, als prunkend bezeichnete Brücke, die zwischen den Geländern 30 Fuß (8,6 m) maß, wovon 20 Fuß (5,7 m) auf den Fahrweg entfielen, war ein ganz einfacher schmuckloser Holzbau von etwa 34 m Länge.
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Jetzt überspannt anstatt einer schmalen Holzbrücke jene Stelle eine stattliche, im Zusammenhang mit der Alsterkanalisierung während der Jahre 1915 – 1921 erbaute Eisenbetonbrücke, die jedoch keinen so weiten Umblick wie ihre Vorgänger in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gewährt.