Lorichs Elbkarte
Im Jahr 1567 beauftragte der Rath der Stadt Hamburg, Vorgänger des heutigen Senat, Melchior Lorich mit der Anfertigung einer Elbkarte. Die Elbkarte ist 1 Meter hoch und 12 Meter lang. Sie ist sehr detailreich und genau gezeichnet und gilt in Fachkreisen heute als wichtiges Dokument der Beschaffenheit des Unterelberaums im 16. Jahrhundert.
In einem aber ist sie ungenau, und genau das war auch so gewollt: Die Norderelbe ist viel zu breit gezeichnet!
Hintergrund war ein Streit Hamburgs mit den Städten Harburg, Stade, Buxtehude und Lüneburg um das Stapelrecht an der Elbe. Die südlich von Hamburg im Gebiet an der Süderelbe liegenden Städte meinten, dass das lukrative, von Kaiser Barbarossa verliehene Stapelrecht sich nur auf die Norderelbe, nicht aber auf die Süderelbe als Hauptstrom der Elbe bezöge.
Die Hamburger sahen das ganz anders: Für sie war die Elbe ein einheitlicher Strom mit der Norderelbe als Hauptarm, den sie überdies zum Schutz der Schifffahrt mit Tonnen und Leuchtfeuern gesichert hätten.
Als Beweis sollte Lorichs Elbkarte dienen.
Die Elbkarte befindet sich heute im Staatsarchiv der Stadt Hamburg und kann an jedem zweiten Mittwoch im Monat von 15:00 bis 16:00 Uhr besichtigt werden.
Quelle Bild: 1. Datei Elbkarte Melchior Lorichs 1567.jpg aus Wikipedia entnommen. Die Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist.